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Bischof besucht Aschaffenburger Seelsorgekonferenz

Erstmals besuchte Bischof Friedhelm Hofmann am vergangenen Mittwoch die Aschaffenburger Seelsorgekonferenz. Diese setzt sich aus 28 Priestern, 17 Diakonen, 7 Pastoralreferent/innen, 7 Gemeindereferent/innen, 3 Ordensschwestern und dem Dekanatsratsvorsitzenden zusammen. Das Hauptthema der Konferenz war die Gründung der Pfarreiengemeinschaften: in Aschaffenburg sollen die 14 Pfarreien bis zum Jahr 2010 in fünf Einheiten miteinander kooperieren.

Sie werden dann von jeweils einem Pfarrer geleitet, der von weiteren hauptamtlichen Seelsorgern unterstützt werden wird. Weitere Priester in einer Pfarreiengemeinschaft sind dann entweder Pfarrvikare oder Ruhestandgeistliche. Als hauptamtliche Laienmitarbeiter werden Pastoralreferenten oder Gmeindereferentinnen eingesetzt. Eine verstärkte Gewinnung von Ehrenamtlichen für die Mitarbeit wird der Dreh- und Angelpunkt des neuen Konzepts sein.

„Es freut mich zu hören, dass sie miteinander auf dem Weg sind“, fasste der Bischof die Berichte über die Vorbereitungen zur Verwirklichung dieses Seelsorgekonzeptes zusammen. Von den fünf geplanten Zusammenschlüssen ist in der Innenstadt bereit die Pfarreiengemeinschaft St. Martin zwischen der Stiftspfarrei, der Muttergottespfarrei und St. Agatha verwirklicht. Die anderen sind erste Schritte aufeinander zu gegangen. Noch unklar ist die Situation in der geplanten Pfarreiengemeinschaft von Nilkheim, Leider und Obernau. In Obernau gibt es eine Diskussion, ob sich die Pfarrgemeinde besser der Sulzbacher Gemeinde anschließt, zu der es räumliche und geschichtliche Verbindungen gibt. Bis zum Jahr 2001 war Obernau selbständige Pfarrei, bis 2005 wurde sie dann von der Stiftspfarrei mitversorgt. Seitdem ist der Nilkheimer Pfarrer Wolfgang Kempf auch für die Pfarrgemeinde Obernau zuständig. Bischof Friedhelm machte deutlich, dass es nun darum gehe, eine entgültige Lösung zu finden, die dann von Dauer sein müsse. Deswegen ist der Entscheidungsprozess auf eine breitmöglichste Basis zu stellen und darf nicht „von oben“ diktiert werden. „Was alle betrifft, muss auch von alle entschieden werden“, so der Bischof zu der Situation dort.

In der Diözese Würzburg wurden bereits 41 Pfarreiengemeinschaften gegründet, bis zum Jahr 2010 werden es 180 sein. Grundlage für die Gründungen ist das kürzlich erschienene Bischofswort „Neue Wege gehen - Die Freude am Herrn ist unsere Stärke“. In der Diskussion um die geplanten Veränderungen äußerten einige Mitarbeiter ihre Sorge, die Seelsorge könnte ihr „Gesicht vor Ort“ verlieren. Bischof Hofmann betonte, dass genau das nicht passieren darf. „Verantwortlicher Hirte ist und bleibt der Pfarrer“, so stellte er klar, doch er betonte auch, dass es nötig sein wird, vor Ort Ansprechpartner zu finden, an die sich die Menschen direkt wenden können. Er kündigte an, dass auch geprüft werde, in wieweit Priester von Verwaltungsaufgaben befreit werden könnten. Außerdem setze er weiterhin auf die Mitwirkung von Ehrenamtlichen: „Es wäre fatal, wenn das Engagement der Laien zurück gehen würde.“
Der Bischof wurde auch gebeten, neben der pastoralen Arbeit in den Pfarreiengemeinschaften weiterhin auch religiöse Zentren im Blick zu haben, die sich nicht an Pfarreistrukturen orientieren. „Mit der Einrichtung einer halben Stelle für City-Pastoral tun wir in der Stadt ja auch einen Schritt zur Stärkung solcher Angebote“, ergänzte Dekan Dr. Jürgen Vorndran.
Nach einem gemeinsamen Abendgebet war bei einem gemeinsamen Abendessen noch Gelegenheit, sich mit dem Bischof auszutauschen.