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Lass dein Herz zur Ruhe finden

Alte Handwerksberufe faszinieren mich. Toll, dass es so interessante TV-Dokumentationen darüber gibt. Vor Kurzem sah ich eine über das Uhrmacher-Handwerk. Bewundernswert, mit welcher Präzision die vielen winzigen Teile zusammengefügt werden, um zur Uhr zu werden. Und das für mich Erstaunlichste: Wie wir Menschen funktioniert die Uhr nicht ohne ihr Herz. Die Uhr fängt erst an zu ticken, wenn die sogenannte Unruh eingesetzt wird. Sie treibt alles an.

Auch das menschliche Herz, das Körperorgan, ist rund um die Uhr in Bewegung. Sonst steht der Mensch still. Doch „Herz“ steht in unserem Denken und Sprachgebrauch noch für mehr: Es meint auch unser Innerstes, was mich bewegt und berührt, was mir Sorgen macht und Freude bereitet, wonach ich strebe und was mir wertvoll ist. Wenn dieses Herz zu sehr in Unruh(e) ist, können wir aus dem Gleichgewicht geraten. Dann ist es Zeit, sich neu zu sortieren.

Mir kommt ein Zitat des heiligen Augustinus in den Sinn: „Geschaffen hast du uns auf dich hin, o Herr, und unruhig ist unser Herz, bis es Ruhe findet in dir.“ Augustinus hatte in der Tat ein unruhiges Leben hinter sich, bevor er im Glauben Ruhe und Ausgeglichenheit fand. Ich merke, dass diese Sehnsucht nach Ruhe und Ausgeglichenheit in vielen Menschen steckt, auch in mir. Und dass gleichzeitig oft das Gegenteil von uns verlangt wird: „Laufen wie ein Uhrwerk“. Ich glaube wir dürfen uns zugestehen, dass unser Inneres keine „Unruh“ sein muss, damit wir handlungsfähig sind. Das menschliche Herz, unser Inneres, braucht Ruhezeiten, um stark zu bleiben. Es ist völlig in Ordnung, sich Ruhepole zu suchen, an denen man auftanken kann. Dann wird auch unser inneres „Uhrwerk“ runder laufen. 
Schöne Momente zum Ruhen und Auftanken an diesem Wochenende wünscht Ihnen

Kerstin Gerlach, Pastoralreferentin in der Klinikseelsorge am Klinikum Aschaffenburg-Alzenau