„Es geht mir darum, für Menschen da zu sein, die nicht mit einer engen Pfarreibindung leben können oder wollen“, beschreibt sie ihre neue Aufgabe. Hilfe an bieten für alle, die sich in der Anonymität der Stadt nach Geborgenheit sehnen – darin sieht sie den Schwerpunkt ihrer Arbeit. Und deswegen möchte sie das Martinushaus, in dem sich ihr Büro befindet, immer wieder verlassen und bei den Menschen nach Anknüpfungspunkten suchen.
In diesem Zusammenhang steht auch die Aktion „Erwachsene schreiben ans Christkind“: während des gesamten Aschaffenburger Weihnachtsmarktes betreibt die Arbeitsgemeinschaft christlicher Kirchen einen Stand, der über das christliche Leben in der Stadt informiert. Dort werden die Besucher in diesem Jahr auch den dunkelblauen und mit Sternen übersäten Briefkasten finden, in dem die sie ihre Post einwerfen können. Auf Vordrucken können die Absender angeben, ob sie eine Antwort auf ihr Schreiben möchten oder ob sie ein Gebetsanliegen haben, dass in einem Weihnachtsgottesdienst eingebracht werden soll. „Die Aktion soll für die Menschen ein Zeichen sein: ihr seid hier nicht alleine am Weihnachtsfest, es denkt jemand an euch“, erklärt Frau Meder-Thünemann.
Pfarrer Stefan Eirich ist geistlicher Leiter des Martinushauses und als solcher für die City-Pastoral-Stelle zuständig. Er betont, dass in diesem Haus seit seiner Gründung schon immer den Nöten der Menschen ein besonderes Augenmerk geschenkt wurde. Der Namenspatron St. Martin verpflichtet gewissermaßen dazu. Schon jetzt spielt bei der Arbeit der verschiedenen Dienststellen, wie etwa bei der Caritas oder der Erwachsenenbildung, die Pfarreizugehörigkeit kaum eine Rolle.
Auch an anderen Stellen der Innenstadt gibt es bereits Angebote, die unter den Titel „City-Pastoral“ fallen. In der Sandkirche gibt es beispielsweise mit Pfarrer Oskar Kinzinger regelmäßig geistliche Impulse, in der Stiftsbasilika sprechen die Kirchenmusik und der ökumenische Gottesdienst „Time Out“ viele Menschen an, bei den Kapuzinern gibt es weit über die Stadtgrenzen hinaus eine Beichttradition.
Frau Meder -Thünemann wird in Zukunft die Aufgabe haben, die bereits bestehenden Angebote miteinander zu vernetzen. Daneben gibt es bereits Ideen für weitere Angebote: wegen seiner günstiogen Lage unweit der Fußgängerzone und Nahe am Marktplatz soll im Foyer des Martinsuhauses ein Treffpunkt eingerichtet werden. Außerdem werden über den Advent verteilt „geistliche Alltagsübungen“ mitten im Trubel der Stadt stattfinden.