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"Wachsen gegen den Trend" - ökumenischer Dies in Aschaffenburg

Gemeinsamer Dies des katholischen Stadtdekanats und der evangelischen Gesamtkirchengemeinde Aschaffenburg zu Fragen der Zukunft der Kirche - Ökumenischer Kirchenladen in der Innenstadt geplant

„Wohin geht es mit der Kirche?“ - diese Frage zog sich durch die gemeinsamen Konferenz der pastoralen Mitarbeiter des katholischen Stadtdekanates und der Mitglieder der evangelischen Regionalkonferenz der Gesamtkirchengemeinde Aschaffenburg. Zu einem gemeinsamen Gebet traf man sich am Dienstag, den 26. September in der Christuskirche und setzte die Konferenz anschließend im benachbarten Bachsaal fort.

Der evangelische Dekan Volkmar Gregori referierte dort zunächst über das Impulspapier „Kirche der Freiheit - Perspektiven für die evangelische Kirche im 21. Jahrhundert“, das im Juli diesen Jahres vom Rat der evangelischen Kirche in Deutschland herausgegeben worden war. Nach einer Analyse der aktuellen Trends wie Rückgang der Kirchenmitglieder aber auch steigendes Interesse an religiösen Fragen formuliert das Papier Zielperspektiven für das Jahr 2030. Die lassen sich in dem Satz „Wachsen gegen den Trend“ zusammenfassen. So heißt es da unter anderem, der Kirchenbesuch in den evangelischen Gottesdiensten sei von momentan 4% auf 10% zu steigern. Um dies zu erreichen, wäre ein Aufbruch in den kirchlichen Kernangeboten bei allen kirchlichen Mitarbeitern, beim kirchlichen Handeln in der Welt und bei der kirchlichen Selbstorganisation nötig. Die mutigen Zielformulierungen stießen in der Konferenz auf geteilte Meinungen. Zwar können sie Motivation für die Arbeit sein, aber andererseits lassen sie die Frage offen, wie mit einem Scheitern der gesetzten Ziele umzugehen sein. „Kirche ist nun mal kein Wirtschaftsunternehmen“, brachte es ein Pfarrer auf den Punkt. Kritisch wurde auch nachgefragt, wie man die Qualität der Arbeit verbessern soll bei gleichzeitigem Personalabbau.

Der katholische Dekan Jürgen Vorndran stellte im Anschluss daran die bereits angelaufene Strukturreform der Diözese Würzburg vor. Bis zum Jahr 2010 sollen die 621 Pfarreien der Diözese in 192 Pfarreiengemeinschaften zusammengelegt werden. Priestermangel und Veränderungen in der Pastoral sind die Hauptgründe für dieses Vorgehen. In Aschaffenburg wird in der Innenstadt bereits nach diesem Konzept gearbeitet, die Stadtteile sollen folgen. Am Ende wird in jeder Pfarreiengemeinschaft von einem Pfarrer geleitet. Weitere Priester und die pastoralen Mitarbeiter werden ihn unterstützen.

Beide Dekane lobten die gute Zusammenarbeit der evangelischen und katholischen Kirche in der Stadt. Telefon- und Notfallseelsorge, Bahnhofsmission oder der Stand auf dem Weihnachtsmarkt seien gute Beispiele dafür, dass sich auf dieser konkreten Ebene beide Konfessionen gut zusammenarbeiten. Zu einem weiteren gemeinsamen Arbeitsfeld wird sich in den kommenden Jahren ein ökumenischen Kirchenladen entwickeln, der in einem Gebäude der Diakonie im Roßmarkt untergebracht werden soll. Die Planungen laufen bereits, ein Beginn des Projektes ist für das Jahr 2008 angezielt.